Reihe
Wissenschaft am Kamin
Fr., 21.09.2018
18.30 Uhr
Großer Saal
8.00 €
5.00 € ermäßigt
Onur Güntürkün gilt als Wegbereiter einer biologisch fundierten Psychologie. Ziel seiner Arbeit ist es, zu ergründen, wie Wahrnehmung, Denken und Handeln im Gehirn entstehen. Sein Interesse gilt ganz unterschiedlichen Einzelthemen, etwa dem motorischen Lernen, der Angst, dem Risikoverhalten und sogar dem Küssen. Güntürkün verknüpft in seiner Forschung psychologische, biologische und neuroanatomische Aspekte mit Konzepten und Befunden aus den artvergleichenden Verhaltens- und Neurowissenschaften. So konnte er am Beispiel von Elstern zeigen, dass sich Vögel im Spiegel erkennen und somit in der Lage sind, eine Art Selbstkonzept zu entwickeln. Diese Erkenntnis ist erstaunlich, weil ihnen im Gehirn der zerebrale Cortex fehlt. Dieser steuert eben jene Fähigkeit bei Primaten. Aufbauend auf diesem Befund gelang Güntürkün zudem der Nachweis, dass sich die Vorderhirnstrukturen von Vögeln und Primaten in einem evolutionären Prozess einander angenähert haben. Sie konvergieren trotz unterschiedlichen Aufbaus in ihren neurobiologischen
Grundlagen und ihren im Verhalten zu beobachtenden Leistungen.
Onur Güntürkün ist Professor für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Nachts halten ihn Fragen wach wie z. B. “Warum sind Gehirne asymmetrisch organisiert?” oder “Können verschieden organisierte Gehirne die gleichen Kognitionen erzeugen?“. Er hat Jahre in Australien, Belgien, Deutschland, Türkei und Südafrika an Tauben, Menschen, Delfinen und anderen Tieren geforscht, bekam zwei Ehrendoktortitel, den Leibniz-Preis, den Communicator-Preis, sowie die höchste Wissenschaftsauszeichnung der Türkei.
Moderation: Ralf Meyer
Foto: Marion Nelle (Ruhr-Universität Bochum)
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