Vortragsreihe „Theaterkulturen in Europa“

Die Kunstform Theater ist bald so alt wie die Menschheit selbst. Frühe Formen des Theaters entwickelten sich schon in der Frühzeit der Zivilisation in Form von Tänzen in Steinzeitkulturen. Und auch in außereuropäischen Gesellschaften gehört das Theater zum kulturellen Kanon. Seit der Antike hat es in Europa seinen festen Platz. Mit dem „Theatron“, dem Zuschauerraum, wurde ein Ort geschaffen, der das Abhalten religiöser Feste, vor allem der Dionysien ermöglichte. Gleichzeitig erkannte man aber auch die demokratiestärkende Wirkung des theatralischen Spiels.

Das Theater verbreitete sich im Laufe der Jahrhunderte über fast alle Länder und in unterschiedlichsten Ausprägungen: vom riesigen Amphitheater bis zum kleinen Residenztheater, vom Wandertheater bis zu den verschiedenen Formen des Puppentheaters ist die Vielfalt gewaltig. Anlässlich der 21. Veranstaltungs- und Buchreihe „Kultur in Europa“ soll dennoch versucht werden, durch gezielte Auswahl einen Gesamteindruck zu vermitteln.

Fragestellungen drängen sich auf, zum Beispiel danach, welche Intentionen sich mit einzelnen Erscheinungsformen des Theaters verbinden; wie steht es um das Verhältnis von Belehrung und Unterhaltung, von Schrecken und Katharsis? Welcher personelle und materielle Aufwand, beispielsweise bei Theaterbauten, wurde betrieben? Welche Menschen wurden wann und wie durch das Theater erreicht?  Welchen Einfluss hatte das Theater auf die Menschen? Welche Werke und Formen des Theaters sind Bestandteil unserer Kultur und welche sind aus unserem Gedächtnis verschwunden? Welche bedeutenden Dichter, Schauspielerinnen und Schauspieler brachte das Theater hervor? Und wie gestaltete sich ihr Verhältnis zur jeweiligen Macht? Was bedeutete ein Theater für das Ansehen einer Kultur, eine Residenz, einer Stadt? Und wie stand es mit der Internationalität? Welche Einflüsse übten Theater auf die politische Welt aus?

Über diese Vielfalt soll bei der in der vom „Kulturforum der Sozialdemokratie Sachsen-Anhalt e.V.“ organisierten Reihe vorgetragen werden.