Veranstaltungen

Mi, 31.05.2023
19.00 Uhr
Großer Saal

Eintritt frei

Vortrag Heinrich Detering „Holzfrevel und Heilsverlust. Annette von Droste-Hülshoffs Judenbuche als ökologischer Text“

In der Judenbuche geht es um einen Mordfall. Dass in derselben Novelle, und zwar in erheblichem Umfang, auch die Zerstörung der Wälder in Westfalen geschildert wird, ist überraschend: Was haben Mord und Holzfrevel miteinander zu tun? Und wie kommt es, dass Droste damit ein Thema aufnimmt, das gleichzeitig auch den jungen Karl Marx intensiv beschäftigt? Der Vortrag geht den Spuren nach, die zu einem neuen Verständnis der Zusammenhänge zwischen Gewalt, Sozialordnung und Naturausbeutung führen könnten.

 

 

Die Dichtung der Annette von Droste-Hülshoff ist durchzogen von einem Motiv, das sie selbst die „Schuld des Mordes an der Erde“ nennt. Darin verbinden sich theologische und anthropologische Fragen mit handfest ökologischen. Drostes faszinierende Naturdichtungen begreifen die Natur als einen dynamischen Lebenszusammenhang, mit dessen Zerstörung der Mensch auch sich selbst die Lebensgrundlage entziehen würde. Es lohnt sich, dieses Werk für unsere Zeit neu zu entdecken.“

 

 

 

Heinrich Detering, geboren 1959 in Neumünster, hat Germanistik, Theologie, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense studiert. Heute ist er Professor für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Direktor des Zentrums für komparatistische Studien in Göttingen. Detering ist Mitglied zahlreicher Akademien sowie Mitherausgeber der neuen Thomas-Mann-Ausgabe. 2003 erhielt er den „Preis der Kritik“ für seine literaturkritischen Essays.

 

 

 

Bild (c) privat

 

 

 

 

 

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung.

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