Veranstaltungen

Mi, 05.03.2025
19.00 Uhr
Grüner Salon

12.00 €
9.00 € ermäßigt

Von Einsamkeit und Füchsen. Lesung und Gespräch mit neuen Texten von Ulrich Rüdenauer und Katrin Schumacher

 

Ulrich RüdenauerAbseits“ (Roman)

 

Ein Kind wächst heran, auf einem Hof im Süden Deutschlands. Vater? Mutter? Sind nicht da. Es muss sehen, wie es zurechtkommt, mit Menschen, die vorschreiben, was es tun soll, ohne Liebe. Wo die Mutter ist und wo der Vater, die Frage zieht sich als Geheimnis durch diese auf bittere Weise schöne Geschichte einer Kindheit im schweigenden Deutschland. Lang ist der Krieg noch nicht vorbei, die Vögel singen, die Obstbäume blühen, die Wiesen hinterm Hügel sind der sichere Ort für dieses Kind, das zu verstehen sucht, warum die Menschen – der Pfarrer, der Lehrer, Onkel, Tante, die Kinder drumherum – so oder anders zu ihm sind. Arbeiten muss das Kind, auch, wenn die Schule ruft. Allein der Großvater schaut von Zeit zu Zeit nach dem Rechten und nimmt es an der Hand. Fast archaisch wirken die Stationen aus einem Leben im Abseits, die in diesem mit großer Einfühlsamkeit geschriebenen Romandebüt vorüberziehen.

 

 

Ulrich Rüdenauer, geboren 1971 in Bad Mergentheim, studierte Germanistik und Politikwissenschaften in Würzburg, Heidelberg und Frankfurt. Er arbeitet als Journalist für Zeitungen und Zeitschriften, als Autor und Regisseur für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ist als Kulturveranstalter tätig und lebt in Berlin sowie in Süddeutschland. »Abseits« ist sein erster Roman.

 

 

 

Katrin Schumacher: „Stadt der Füchse“ (Novelle)

 

S. schläft so laut, dass ich wieder nicht schlafen kann. Die Menschen schlafen, die Füchse ziehen durch ihre Reviere. Schnüren zwischen den ­geparkten Autos, von Brombeerhecke zu Brombeer­hecke. Den Füchsen, denke ich, geht es wie uns Menschen. Sie werden immer mehr, ziehen in die Städte, essen immer ­opulenter, von dem was wir wegschmeißen. Wir essen vom selben Teller. Und wenn wir Menschen dem Fuchs begegnen, erzählen wir uns ein Märchen vom wilden Tier. Eine Frau begegnet in der Stadt einem Fuchs. Die Begegnung hinterlässt Spuren, eine Faszination für das Fremde und das Verwandte im Gegenüber. Wie von allein folgt sie diesen Spuren in eine ganz andere Welt. Mit ihrer fantastischen Gabe, die Leser auf eine Fährte zu führen und gleichzeitig der eigenen Fantasie zu überlassen, erzählt Katrin Schumacher von einer Begegnung zweier Welten, die in unseren Städten vielleicht enger miteinander verbunden sind, als wir glauben.

 

 

Katrin Schumacher, 1974 in Lemgo geboren, promovierte Literaturwissenschaftlerin und studierte Kunsthistorikerin, Journalistin und Literaturredakteurin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, schreibt, seit sie schreiben kann. Katrin Schumacher hat in Bamberg, Antwerpen, Hamburg gewohnt und lebt nun in Halle an der Saale. Von ihren biografischen Stationen hat sie das Faible für literarische Fantastik, niederländische Malerei, fließende Gewässer und Nature Writing mitgebracht. Nach wissenschaftlichen Texten, Katalogarbeiten, Essays und dem Band »Füchse« (Matthes & Seitz 2020) war der 2024 erschienene Roman »Liste der gebliebenen Dinge« ihr literarisches Debüt.

 

 

 

Moderation: Alexander Suckel

 

 

 

Bild (c)  Agnes Meermann Uwe Mann

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