Do, 02.12.2021
19.00 Uhr
Großer Saal
8.00 €
5.00 € ermäßigt
Aufgrund der aktuellen Situation muss der Abend mit Karl-Heinz Ott auf das FRühjahr 2022 verschoben werden.
Mit sechs Romanen, diversen literarischen Essays, Bühnenstücken und Übersetzungen aus dem Französischen und Englischen gehört Karl-Heinz Ott zu den intellektuell und sprachlich versiertesten Autoren seiner Generation. Seine Prosa, darunter das rasante Seelenpanorama „Endlich Stille“, der Rousseau-Roman „Wintzenried“, die tragikomische Familien-Farce „Die Auferstehung“ und zuletzt das melancholische Kammerspiel „Und jeden Morgen das Meer“, ist getragen von einem „melodiösen Sog und sinnlicher Anschaulichkeit, zugleich von einem Furor beseelt, der auch vor erfrischend ungerechter Polemik und makabrer Komik nicht zurückscheut“.
In seinen scharfsinnigen biografischen Essays über Händel und Beethoven, in denen er vergangene Klang- und Lebenswelten erstehen lässt, und zuletzt in dem Buch über Hölderlin, in dem er die ideologische Verblendung in der Folge der 1968er Jahre gegen den Strich bürstet, zeigt Ott wie gedankentötend strikte Glaubenssätze fortwirken können. In seinen Büchern spiegelt sich so auch die Mentalitäts- und Geistesgeschichte der Bundesrepublik ausgehend vom bigotten katholischen Kosmos eines Dorfes Mitte des letzten Jahrhunderts bis in unsere intellektuell selbstgenügsame Gegenwart.
Karl-Heinz Ott, 1957 in Ehingen an der Donau geboren, wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (1999), dem Alemannischen Literaturpreis (2005), dem Preis der LiteraTour Nord (2006), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (2012), dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2014) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2021).
Moderation: Alexander Suckel
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Joseph-Breitbach-Stiftung.
Foto (c) Hassiepen
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