Mi, 11.12.2024
19.00 Uhr
Grüner Salon
10.00 €
8.00 € ermäßigt
Am Ende seines Lebens las Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, im Londoner Exil geradezu manisch die Kriminalromane von Agatha Christie. Und auch die Autorin von 66 Krimis kannte die Schriften des berühmten Zeitgenossen. Der Autor und Essayist Karl- Heinz Ott spricht mit Alexander Suckel über literarisch-psychologische Spiegelungen, das subtile Gefühl der Komplizenschaft mit den Charakteren, Beschreibungen, Ereignissen und Kommentaren zur Gesellschaft. Wer analysiert wen? Vielleicht ist es auch so, dass das Buch die Leser analysiert, unsere Projektionen sammelt und eine unerschöpfliche Quelle der Selbstinterpretation bietet, wenn wir uns tatsächlich der schwierigsten aller Fragen widmen – wie entsteht das Lesevergnügen und welche Bedingungen sind für dessen Entstehung notwendig? Welche Fantasien werden im Leser freigesetzt, während er weiterliest? Der „Verführungsanreiz“ der Kriminalliteratur als Möglichkeit, bisher unterdrückte oder unbekannte Gefühle zu erfahren, die durch die Lektüre freigesetzt werden.
Bild (c) Andreas Hassiepen
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