Mi, 13.12.2023
19.00 Uhr
Grüner Salon
8.00 €
5.00 € ermäßigt
Sie wissen nicht, was Sie zu Weihnachten verschenken sollen? Oder was Sie in den letzten Tagen des Jahres lesen sollten? MDR Literaturredakteurin Katrin Schumacher kann Abhilfe schaffen. Sie behält den Überblick über den immensen Nachschub an Neuerscheinungen. Im Gespräch mit Alexander Suckel präsentiert sie eine Auswahl ihrer persönlichen Highlights des Herbst-/ Winterprogramms der deutschsprachigen Verlage.
Besprochen und vorgestellt werden folgende Bücher:
Shehan Karunatilaka: Die sieben Monde des Maali Almeida. Rowohlt Verlag
Ein hinreißend erzähltes Stück Literatur aus Sri Lanka – in dem ein ermordeter Kriegsreporter in der Zwischenwelt landet und sich auf die Suche nach seinen Mördern macht. Sieben Tage lang hat er Zeit – und viel zu viele Verdächtige in der Sri Lankischen Gegenwart des Jahres 1990, in der Bürgerkrieg herrscht. Erzählen aus dem Jenseits: Bunt, spannend, der Blick in nicht nur eine fremde Welt.
Vigdis Hjorth: Die Wahrheiten meiner Mutter. S. Fischer Verlag
Literatur, die einen Beipackzettel braucht… Auf einen gefährlichen Trip schickt uns die norwegische Schriftstellerin, zusammen mit einer Ich-Erzählerin, die nach dreißig Jahren wieder Kontakt mit ihrer Mutter sucht. Verstörend, intensiv, Weihnachtsgegenprogramm.
Margit Mössmer: Das Geheimnis meines Erfolges. Leykam Verlag
Aus der Perspektive des Kindes Alex erzählt Margit Mössmer eine irrwitzige Geschichte des Aufwachsens im prekären Umfeld und des Nicht-Einverstandenseins mit der Welt. Die perfekte Lektüre für alle, die von Elternliebe und Erschöpfung wissen.
Haruki Murakami: Honigkuchen. Übersetzt von Ursula Gräfe. Illustriert von Kat Menschik. Dumont Verlag
Bevor im Januar der große neue Murakami-Roman erscheint, ist dies ein kleiner feiner Booster, den Deutschlands berühmteste Illustratorin sich vorgenommen hat. In „Honigkuchen“ führt Murakami in eine melancholische Dreiecksgeschichte mit Kuschelbär. Kat Menschik hat diese in ihre aufregenden bunten Bilder gegossen. DAS Weihnachtsbuch 2023.
Aleš Šteger: Atemprotokolle. Gedichte. Wallstein Verlag
Dichten im Rausch – selten so gelungen wie in den Atemprotokollen des slowenischen Dichters. Drei Tage und Nächte lang ist seine Literatur geflossen und ein Erlebnis ist das Nach-Lesen.
Viktor Jerofejew: Der Große Gopnik. Roman. Matthes und Seitz
Der Große Gopnik ist eine rasante und ironische, zuweilen auch zynische Bewegung durch Zeit und Raum, in der sich Stalin, Putin und die Eltern des Schriftstellers, seine Schriftstellerkollegen und seine Frauen wie zum Abendessen an einem Tisch wiederfinden, um die eine unlösbare Frage zu stellen: Wie konnte es nur so weit kommen?
Jörg Schieke: Silverman schickt mich. Gedichte. Poetenladen
Jörg Schiekes Gedichte ziehen wie filmische Plots vorbei, in denen sich verblüffende Welten auftun, so alltagsnah wie surreal. Der Autor versteht sich aufs Groteske und Geheimnisvolle, spielt raffiniert mit Rückblicken in ostdeutsche Stimmungslagen. Mit feinen Verschiebungen adaptiert er Trends und lässt Lebens- und Arbeitssphären in einem sprachlich fulminanten Facettenreichtum aufgehen.
Übrigens: Das „Roulette“ gibt es auch immer zum Nachhören als Podcast auf MDR Kultur.
Bild (c) Uwe Mann
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