Do, 20.02.2025
19.00 Uhr
Grüner Salon
12.00 €
9.00 € ermäßigt
James Baldwin (1924 – 1987) gehört zu den wichtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten machten ihn seine Romane «Giovannis Room» und «Another Country» sowie der Essay „The Fire Next Time“ berühmt und brachten ihn auf die Coverseite des «Time Magazine». Aber Baldwin war schwarz und schwul, die Gesellschaft, in der er lebte, rassistisch und schwulenfeindlich. Aus dieser Spannung ist ein einzigartiges Werk entstanden, das die Tore weit aufgestoßen hat, durch die Generationen von Aktivistinnen und Aktivisten nach ihm gegangen sind.
In seinem elegant geschriebenen Porträt skizziert Baldwin-Kenner René Aguigah das Leben Baldwins von der Herkunft in ärmlichen Verhältnissen in Harlem bis zur Flucht vor dem alltäglichen Rassismus nach Paris, seinen rasanten Aufstieg zu einem berühmten Schriftsteller und gefragten Redner, seine Beziehungen mit Martin Luther King und Malcolm X. Vor allem aber begibt sich Aguigahs essayistisches Buch auf die Suche nach dem, was Baldwin uns heute noch mitzuteilen hat. Es fragt nach dem Verhältnis zwischen seinem Künstlertum und Aktivismus, der Spannung zwischen Literatur und Politik, seinem Eintreten für Minderheiten und seinen universalistischen Überzeugungen. Baldwin, der Hass so gut kannte, hielt in seinen Romanen und Essays an der Liebe als Hoffnung fest. Aguigah porträtiert ihn als Zeugen – einer Zeit der Gewalt und des Unrechts, die bis heute fortexistieren.
„Aguigah hat jetzt ein luzides Porträt Baldwins veröffentlicht, das der vorschnellen Überhöhung des Dichters zum Posterboy der identitätspolitischen Linken einerseits und andererseits der Degradierung seiner Schriften zum ‚Zitatreservoir‘ für ‚weiße Liberale‘ mit geduldiger Lektüre und historischer Einordnung entgegentritt.“ DIE ZEIT, Kai Sina
René Aguigah, geboren 1974 in Würzburg, leitet das Ressort Literatur von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Nach einem Studium von Geschichte, Philosophie und Journalistik in Bochum und Dortmund arbeitete er zunächst als Redakteur für den WDR-Hörfunk, später für die Zeitschrift Literaturen. Er war unter anderem Mitglied der Jury des Preises der Leipziger Buchmesse (2013–15) sowie Fellow am Thomas Mann House, Los Angeles (2023). Aguigah lebt und arbeitet in Berlin.
Moderation: Jörg Schieke
Bild (c) Carolin Goergen
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