Di, 29.10.2019
19.00 Uhr
Grüner Salon
8.00 €
5.00 € ermäßigt
Der Film erzählt, wie ein junger Mann in die Kleinstadt des vor seiner Geburt ermordeten Vaters, eines antifaschistischen Helden, kommt und dessen Mythos auf den Grund geht. Mit ungewöhnlichen Bildern werden die Themen Erinnerung und Geschichtsschreibung in individueller und kollektiver Form behandelt.
Athos‘ Vater, 1936 von Faschisten ermordet, starb als Märtyrer und wird im Heimatort als Held verehrt. 1969 will Athos die Mörder seines Vaters in der italienischen Kleinstadt Tara suchen und stößt dabei auf großen Widerstand. Sein Vater, dem der junge Athos zum verwechseln ähnlich sieht, hatte offensichtlich ein dunkles Geheimnis.
Der damals 28-jährige Bernardo Bertolucci schuf mit diesem Werk einen hochpolitischen Film über den Widerstand gegen den Faschismus. In Form einer persönlichen Geschichte setzt er sich mit einem nationalen Mythos auseinander und seziert die schmerzvolle Zerrissenheit einer Generation zwischen Rebellion und Erblast. Die literarische Inspiration für dieses brillant bebilderte Werk, das unter anderem auf Malereien von Antonio Ligabue zurückgreift, lieferte Jorges Luis Borges mit seiner Kurzerzählung „Das Thema vom Verräter und dem Helden“. Die Musik, die durch ihre Mehrdimensionlität der musikalischen Motive die Charaktere der Figuren gut untermauert, stammt aus Guiseppe Verdis Feder.
Die in den dreißiger Jahren angesiedelten Szenen sind keine Rückblenden im eigentlichen Sinne, sondern Darstellungen des Vergangenen durch die gegenwärtigen Protagonisten; deshalb verwendete Bertolucci auch keine jüngeren Darsteller, sondern ließ die gleichen alten Gesichter sich selbst vor dreißig Jahren spielen. Athos junior ist von Athos senior meistens nur am roten Halstuch zu unterscheiden.
Im Anschluss Alexander Suckel im Gespräch mit dem Halleschen Filmproduzenten Eike Goreczka.
Foto: Poster treasure
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