Veranstaltungen

So, 05.03.2023
17.00 Uhr
Großer Saal

15.00 €
12.00 € ermäßigt

Festwochenende zum 5. Geburtstag des LHH „Der lange Elfriede-Jelinek-Abend im LHH“

17 Uhr Szenische Lesung „Angabe der Person“

 

 

Die «Lebensbilanz» der Literatur-Nobelpreisträgerin – und eine große Geschichte über Schuld und Schulden.

 

Ein steuerliches Ermittlungsverfahren, das zwar inzwischen längst eingestellt wurde, das aber selbst intimste E-Mails auswertete, wird für Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre «Lebenslaufbahn» zurückzublicken Erstmals erzählt sie literarisch die Geschichte des jüdischen Teils ihrer Familie. In die persönlichen amtlichen Angaben schieben sich Berichte über das Schicksal von Verwandten, die während der Nazizeit aus Österreich fliehen mussten, die deportiert und ermordet wurden. Zugleich führt der private Finanzfall auch zum Nachdenken über globale Kapitalströme. Wie sehr profitieren Staaten bis heute von enteignetem jüdischem Vermögen? Wie viele NS-Größen wurden umgekehrt nach 1945 anstandslos entschädigt? Und was sind aktuelle Steuersparmodelle oder handfeste Betrugsskandale, von Cum-ex-Geschäften bis zu Wirecard?

So autobiografisch wie allgemeingültig, so sarkastisch wie wütend rechnet Jelinek in Angabe der Person nicht nur mit sich, sondern auch mit einer Gesellschaft ab, die sich eher für die Täter als für ihre Opfer interessiert – und verfolgt die weit verzweigten Wege des Geldes als eines der größten Geheimnisse in der modernen Wirtschaft.

„Angabe der Person“ wurde 2022 mit großem Erfolg am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.

 

 

Erleben Sie im LHH eine szenische Lesung des Werkes unter der Leitung von Ronny Jakubaschk (neues theater Halle)

Es lesen:

 

Florian Krannich
Alexander Pensel
Nils Thorben Bartling

 

 

19 Uhr Filmvorführung „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ (Regie: Claudia Müller)

 

 

„Wunderkind, Skandalautorin, Vaterlandsverräterin, Feministin, Modeliebhaberin, Kommunistin, Sprachterroristin, Rebellin, Enfant terrible, Nestbeschmutzerin, geniale, verletzliche Künstlerin“.

 

 

Claudia Müllers Film über Elfriede Jelinek, die 2004 als erste österreichische Schriftstellerin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, stellt ihren künstlerischen Umgang mit Sprache in den Mittelpunkt. Vielschichtig und assoziativ nähert er sich der Kunst seiner Protagonistin mit ihren eigenen sprachkompositorischen Verfahren. Unter Mitwirkung und mit den Stimmen von Ilse Ritter, Sandra Hüller, Stefanie Reinsperger, Sophie Rois, Maren Kroymann und Martin Wuttke ist ein vielschichtiges und faszinierendes Filmporträt entstanden.

 

 

 

Bild (c) Karin Rocholl

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