Veranstaltungen

Mo, 05.07.2021
19.00 Uhr

8.00 €
5.00 € ermäßigt

Aufhorchen! Nachhall des Wandels – Eine Reihe mit Radiostücken zur Transformationsgeschichte

Im Garten des Doms zu Halle

 

 

Jenseits der Kastanien

Hörspiel von Marina Frenk  (Mitteldeutscher Rundfunk 2017)

 

„Wissen Sie was ein DDON ist? Ein DDON ist ein Definitiver Depp Ohne Nationalität. Ich bin einer.“ Marina Frenk, 1986 in Chisinau, Moldawien, in einer russisch-jüdischen Familie geboren, kam 1993 mit ihren Eltern nach Deutschland, genauer: nach Dortmund-Nordstadt. Mitten in den Migrantendschungel des Ruhrgebiets, wie sie sagt, wenn sie – mit Blick auf Flüchtlingsschicksale von heute – von ihrer eigenen „Integration“ erzählt. Von kultureller Transformation und Identitätsschlamassel. Vom Verlorengehen: einer Sprache, einer Herkunft. Von schönen und hässlichen Unterprivilegierten, von Vorzeige-Ausländern am Theater und Unterschichts-Arbeitslosen im Viertel. Von Neu-Deutschen und Alt-Deutschen. Von Unbehaustheit und Heimatsuche mit und ohne Wohlstand, mit und ohne Migrationshintergrund: in ihr drin und um sie herum. Und von Paul Celan aus Czernowitz, Bukowina, und Versen wie dem: „Erst jenseits der Kastanien ist die Welt“.

 

Ausgezeichnet mit dem Europäischen CIVIS Radiopreises 2017

In Anwesenheit der Autorin Marina Frenk

Moderation: Duška Roth

 

Foto: (c) Radio NRK

 

 

Zur Reihe AUFHORCHEN! im LHH

Die Tugend des Zuhörens: Exzellente Radiomacher verstehen es, in teils sehr intimen Annäherungen ihre Gesprächspartner zu öffnen und so eine Qualität des Erzählens auszulösen. Stücke solcher Autoren und Autorinnen versammelte die Herbstreihe im Literaturhaus Halle , die nun als Kooperation mit der Halleschen Domgemeinde fortgesetzt wird. Sie kreist 30 Jahre nach der Wiedervereinigung um Themen wie Armee und Schichtarbeit in Ost und West, um BürgerrechtlerI„am rechten Rand“ und gedopte Sportler, um Einwanderung und das Sehnsuchtsland Deutschland, aber auch um Leerstellen und Phantomschmerzen des Einheitsprozesses, um die unterschwelligen Enttäuschungen und die Wut auf das vor 30 Jahren etablierte Neue. Mit einem Wort: um das Grummeln in der Gesellschaft. Gemeinsames Hören preisgekrönter Radiostücke schafft einen geschützten Raum für das Gespräch.

 

March 2017
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