Reihe
AUFHORCHEN!
Mo, 26.10.2020
19.00 Uhr
Großer Saal
8.00 €
5.00 € ermäßigt
Gedoptes Gold – Wie aus Heidi Andreas wurde. Feature von Susann Krieger (MDR 2016)
Die Tugend des Zuhörens: Exzellente Radiomacher verstehen es, in teils sehr intimen Annäherungen ihre Gesprächspartner zu öffnen und so eine Qualität des Erzählens auszulösen. Stücke solcher Autoren und Autorinnen versammelt die Herbstreihe im Literaturhaus Halle – sie kreist 30 Jahre nach der Wiedervereinigung um Themen wie Armee und Schichtarbeit in Ost und West, um BürgerrechtlerInnen „am rechten Rand“ und gedopte Sportler, um Einwanderung und das Sehnsuchtsland Deutschland, aber auch um Leerstellen und Phantomschmerzen des Einheitsprozesses, um die unterschwelligen Enttäuschungen und die Wut auf das vor 30 Jahren etablierte Neue. Mit einem Wort: um das Grummeln in der Gesellschaft. Gemeinsames Hören preisgekrönter Radiostücke schafft einen geschützten Raum für das Gespräch.
Stuttgart, Sommer 1986. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften stößt die DDR-Sportlerin Heidi Krieger die Kugel 21 Meter 10 und gewinnt Gold. Jahre später stellt sich heraus, dass sie ohne ihr Wissen gedopt war. Die als Vitaminpräparate getarnten Pillen waren in Wirklichkeit ein hocheffizientes, Leistung steigerndes Anabolikum. Dieses von ihrem Trainer verabreichte Mittel veränderte den Körperbau der Sportlerin. 1991 beendet Heidi Krieger aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere. Heute gibt es die ehemalige DDR-Europameisterin nicht mehr. Sie hat sich entschieden, als Mann weiterzuleben und ließ sich operieren. Aus Heidi wurde Andreas.
Ausgezeichnet mit dem Deutscher Radiopreis 2017.
In Anwesenheit der Autorin Susann Krieger.
Moderation: Tobias Barth
Foto: Radio NRK
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