Veranstaltungen

Mi, 02.02.2022
19.00 Uhr
Großer Saal

8.00 €
5.00 € ermäßigt

Konzert und Gespräch AM LIEBSTEN STERBE ICH IM MAI (Literarische Chansons nach Texten von Louis Fürnberg) mit Tobias Rank

Der Komponist und Pianist Tobias Rank hat sich dem großen und vielschichtig dichterischen Werk Louis Fürnbergs genähert, einige seiner feingliedrig frühsommerlichen und oft doch auch todesnahen Liebesgedichte vertont und zu einem Liederzyklus zusammengefasst.

 

 

Alexander Suckel spricht mit Alena Fürnberg und dem Herausgeber Ulrich Kaufmann über das 2021 erschienene Buch „Hier ist ein Dichter, hört nur! Louis Fürnberg Texte zu Leben und Werk“.

 

 

Louis Fürnberg gehört zu den zu Unrecht vergessenen Dichtern des 20. Jahrhunderts. 1909 als Sohn eines deutsch-jüdischen Textilfabrikanten im mährischen Iglau bei Karlsbad geboren, führten ihn die Erfahrungen von Not und Ungerechtigkeit früh in die Arbeiterbewegung. Von den Nazis halb taub geprügelt, floh er mit seiner Frau über Italien und Jugoslawien nach Palästina. Voller Hoffnung auf den Aufbau einer neuen Welt 1946 nach Prag zurückgekehrt, wurde der Dichter Botschaftsrat der CSR in Berlin, aber 1952 im Umfeld der stalinistischen Schauprozesse gegen Rudolf Slánský abberufen. Ein Umzug in die DDR und seine Ernennung zum Stellvertretenden Direktor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar gaben ihm erstmals den so lang ersehnten Rückhalt, um zu schreiben. Doch blieben ihm nur drei Jahre, bis er 1957 mit 48 Jahren starb. Der vorliegende Band vereint ältere und neue Beiträge von 25 Autoren – Germanisten, Schriftstellern und Musikern, die sich an den Dichter erinnern und Bleibendes in seinem Werk wiederentdecken. Darunter Zeitzeugen, wie Hans Mayer, Fritz Beer, Eduard Goldstücker, Ludvík Kundera, Franz Fühmann, Wulf Kirsten, Christa und Gerhard Wolf, die Historiker Jan Gerber und Volkhard Knigge, aber auch jüngere Stimmen wie Steffen Mensching oder Frank Viehweg, die mit dem Erbe produktiv umgehen. „… zu viele Dichter, die aus der Emigration zu uns zurückgekommen waren, starben in einem Jahrzehnt, fast alle an ‚gebrochenem Herzen‘ …“ (Christa Wolf)

 

 

Foto (c) Alena Fürnberg

March 2017
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