Mo, 18.11.2024
19.00 Uhr
Grüner Salon
10.00 €
8.00 € ermäßigt
Er gilt als ein Begründer der Archäologie und der modernen Kunstgeschichte, als Interpret des antiken Lebensideals und als Ideengeber der Weimarer Klassik – Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768).
Als Schriftsteller hat Johann Joachim Winckelmann dem modernen Publikum die antike griechische Kunst nahe gebracht. Wir betrachten die Kunst (nicht nur) der antiken Welt oft, ohne es zu ahnen, durch das Prisma seiner Schriften. Der Apoll und die Venus von Belvedere und die Laokoongruppe, die er für die herausragendsten Werke der antiken Kunst hielt, stehen bis heute ganz oben auf den Listen der Italien-Antikenführer. Die Sixtinische Madonna, längst eines der populärsten Kunstwerke überhaupt, hat Winckelmann zum ersten Mal ausführlich beschrieben und als Meisterwerk erkannt. Seine Vorstellung vom idealschönen Körper, in dem sich weibliche und männliche Elemente vereinen, antizipiert Ideale des modernen Genderdiskurses.
Das Feature erzählt von einem Schustersohn aus Stendal, der in Rom zum Gelehrten von Weltrang wurde. Von einem ehrgeizigen jungen Wissenschaftler, dem ein geschickter Coup dazu verhalf, zum ersten deutschsprachigen Schriftsteller mit europäischer Wirkung zu werden. Einem rastlosen Abenteurer, lebenslang auf der Suche nach dem Schönen. Es erzählt von den Zusammenhängen zwischen Winckelmanns Griechenlandbild und der Freiheitsidee der französischen Revolutionäre von 1789. Und davon, wie Winckelmann per Umweg über die Bibliothek des Architekten und späteren Präsidenten Thomas Jefferson sogar Einfluss auf die Architektur der US-amerikanischen Südstaaten nahm.
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