Di, 14.11.2023
19.00 Uhr
Grüner Salon
8.00 €
5.00 € ermäßigt
„Wir spielten ‚Lieblingstier‘: Nina war der Jaguar, ich die Schildkröte…“
Eine Mutter, die einfach verschwindet, ein Vater, der sich elegant aus der Verantwortung stiehlt. Zwei Schwestern so unterschiedlich wie Sonne und Mond, untrennbar miteinander verbunden durch eine große schmerzhafte Leere, die sich durch ihre Kindheit und Jugend zieht und tiefe Wunden hinterlässt. Maddi, die „Große“, ist schüchtern, zurückhaltend, vernünftig; Nina, die „Kleine“, bildschön, launisch, egozentrisch. Rollen, die ihnen das Drehbuch einer permanenten Abwesenheit bis ins Erwachsenenalter hinein zugeteilt hat, obwohl beide mittlerweile auf unterschiedlichen Kontinenten leben. Zwischen exzessiven Spaziergängen durch Paris, endlosen Telefonaten und WhatsApp-Salven aus New York führt die Erinnerung die Ältere zurück nach Rom, zur Geschichte ihrer Familie, zurück in eine seltsam absurde Existenz im Schutz des eigenen Panzers. Doch manchmal bedarf es erst eines Wiedersehens mit den Orten der Vergangenheit, um sich endgültig aus alten Fesseln zu befreien und zu erkennen, dass wahrer innerer Friede keinen Panzer braucht.
PRESSESTIMMEN AUS ITALIEN
Ein Buch, das unter die Haut geht, therapeutisch und mit einem überraschenden Ende. Denn wenn das Leben die Chance bietet, ein Jaguar zu sein, ist es womöglich der falsche Weg, sich ständig in seinem Panzer zu verkriechen. Romana Petri, Io donna, Corriere della Sera
Kunstvoll den Tücken emotionaler Fallstricke nachspürend, webt Lisa Ginzburg mit Fingerspitzengefühl und voller Anmut die Geschichte eines besonderen Beziehungsgeflechts. Cristina Taglietti, Corriere della Sera
Ginzburgs Schreibstil ist makellos, gemessen, manchmal fast kalt, aber auch lyrisch, bildgewaltig. Mary B. Tolusso, Il piccolo
Lisa Ginzburg hat einen wundervollen Roman auf höchstem stilistischem Niveau geschrieben, in dem sie sich anhand der Wechselbeziehung zweier Frauen erzählerisch mit dem Thema Zwiespältigkeit auseinandersetzt. Nadia Terranova
Lisa Ginzburg geht der Zerbrechlichkeit von Paaren auf den Grund, gräbt in den Trümmern einer Familie und erzählt mit origineller Virtuosität vom mühsamen Erwachsenwerden der Frau in ihrer Rolle als Beschützerin der anderen, aber auch ihrer selbst. Domenico Starnone
Lisa Ginzburg lebt und arbeitet in Rom. Sie ist die Enkelin der berühmten italienischen Schriftstellerin Natalia Ginzburg. Zu ihren bisherigen Veröffentlichungen zählen die Romane Desiderava la bufera (Feltrinelli, 2002), Per amore (Marsilio, 2016), Au pays qui te ressemble (Verdier, 2019), sowie Cara Pace (Ponte alle Grazie 2020), Finalist des Premio Strega 2021 und des Premio Chianti 2021. Der Roman wird demnächst auch in Brasilien, Frankreich und Spanien erscheinen. Für ihre Kurzgeschichtensammlungen Colpi d’ala (Feltrinelli 2006) hat sie den Premio Teramo 2007 erhalten. Spietati i mansueti (Gaffi 2016) ist mit dem Premio Renato Fucini 2017 ausgezeichnet worden. Des weiteren hat Ginzburg die Werke Memoirs Malia Bahia (Laterza 2007), Buongiorno mezzanotte, torno a casa (Italo Svevo 2017) und Pura invenzione. Dodici variazioni su Frankenstein di Mary Shelley (Marsilio 2018) sowie die Biografien Anita. Storia di Anita Garibaldi (Edizioni e/o 2005) und Jeanne Moreau. La luce del rigore (Giulio Perrone 2021) veröffentlicht.
Ginzburg schreibt neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit regelmäßig für die Tageszeitungen Avvenire, Gazzetta del Mezzogiorno, Il Foglio sowie den Kulturblog Nazione indiana.
Einführung: Maria Giuliana
Moderation: Alexander Suckel
Dolmetscherin: Anke Auch
Der ITALIENISCHE HERBST ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Romanistik der MLU Halle-Wittenberg, dem LHH, dem neuen theater, dem Kino Zazie und Cappellerarchitekten Halle (Saale).
Die Reihe wird gefördert vom Italienischen Kulturinstitut Berlin.
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